Mittwoch, 21. August 2013

Rezension: Lotta Wundertüte - Sandra Roth

Lotta Wundertüte

von

Sandra Roth

272 Seiten

Kiepenheuer&Witsch




In unserem engen Bekanntenkreis gab es ein Kind mit einer schweren geistigen und körperlichen Behinderung. Ich bin mit diesem Jungen aufgewachsen und habe, so hoffe und meine ich, eine typisch kindliche Haltung zu diesen "besonderen Menschen". Ich freue mich über sie, ich kann mit ihnen umgehen, wie mit jedem anderen Menschen auch. Ich würde ihre Daseinsberechtigung nie infrage stellen und es greift mich persönlich an, wenn andere Leute das tun. Sandra Roth's Buch ist nicht eins der wenigen, sondern eins unter vielen Berichten von Eltern, die über ihr Leben mit ihrem Kind schreiben. Darüber, wie es funktioniert, wie man sich daran gewöhnt, mit was man zu Kämpfen hat. Und über die Frage, ob das alles überhaupt so sein soll und sein darf. In einer Zeit, in der der Wert eines Menschen erstmal an seiner Arbeitskraft gemessen wird. In der es keinen Platz für langsame gibt, deren Entwicklung nicht aus dem Lehrbuch entsprungen ist. Auch Lotta ergeht es so. Schon im Mutterleib wird ihr zartes Leben mehrmals auf die Probe gestellt. Zum einen wegen ihrer Erkrankung, zum anderen wegen den Anderen. Die Anderen, die diese mächtigen und vielversprechenden Wörter "Integration" und "Inklusion" nicht zulassen, nicht akzeptieren, nicht wollen - in ihrem Leben auf der Überholspur. So muss sich eine Mutter fragen, die ihr ungeborenes Kind schon jetzt liebt, ob sie das kleine zerbrechliche Leben überhaupt in diese Welt setzen darf. Was soll daraus werden, in einer Welt, die kaum auf sie vorbereitet ist? Kann man in diesem Zusammenhang überhaupt auf ein lebenswertes Leben für die kleine Tochter hoffen?
Viele Fragen wirft Sandra Roth in ihrem Buch auf, viele Fragen bleiben dem/der LeserIn hängen. Dieses Buch ist dennoch geprägt von der Liebe zu einer Tochter, die ein wunderschönes Lächeln zu haben scheint. Ja, sie gehört in diese Welt. Denn auch der Junge, mit dem ich aufgewachsen bin, gehörte hier her. Er wurde gesund geboren. Seine Behinderung verdankt er einer unaufmerksamen Krankenschwester, welche zu spät bemerkte, dass das Kind nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt wurde, als es mit hohem Fieber im Krankenhaus lag. Man kann es sich also nicht aussuchen. Es gehört zum Leben. Trotz pränatalen Tests. Trotz Spätabtreibungen. Und um jedes Leben lebenswert zu machen, sind wir alle gefragt. Nicht nur die MedizinerInnen.


Ich bin also sehr dankbar für dieses Buch. Es macht Mut. Es zeigt, zu was Menschen fähig sind, wenn sie bedingungslos lieben können.
Es hinterlässt aber auch ein Gefühl von Ohnmacht. Und Angst. Was muss jede einzelne Familie in der Zukunft leisten, um sicherzustellen, dass sie ja ein leistungsfähiges Kind in die Welt setzt? Wie viele vermeintlich gesunde Kinder müssen bereits jetzt und werden unter dem Druck leiden, stets besser werden zu müssen, mehr zu können und alles schneller zu machen, als der Rest? Brauchen wir denn nicht auch die Beispiele, die uns ein schönes Leben aufzeigen, ohne all diese Dinge zu können? 


Ich finde ja.

*****

Mittwoch, 14. August 2013

Ausflug nach Amberg

Letzte Woche habe ich das kleine, wunderschöne Städtchen Amberg im Rahmen eines Betriebsausfluges besucht. Amberg liegt in der Oberpfalz und hat eine der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Europas. Ein wahrer Augenschmaus und für einen Tagesausflug absolut empfehlenswert.
Ich kam mir stellenweise vor, wie in einer anderen Welt. 

Dort haben wir außerdem noch das Luftmuseum besucht, in welchem noch bis Ende September "DAS LOCH - NICHTS MIT WAS DRUM RUM" augestellt ist. Die Führung war sehr interessant und insgesamt ist dieses Museum auf jeden Fall einen Besuch Wert.
Klick für weitere Informationen

Hier nun einige Impressionen von diesem wunderbaren Ausflug