Montag, 27. Oktober 2014

Rezension: Mein langer Weg nach Hause von Saroo Brierley

Mein langer Weg nach Hause
Wie ich als Fünfjähriger verloren ging und fünfundzwanzig Jahre später meine Familie wiederfand

von
Saroo Brierley
 
Dieses Buch hat mich zu Tränen gerührt, zum Lachen gebracht und einen großen Platz in meinem Herzen eingenommen. Eher müsste ich ja sagen, dass Saroo das getan hat, denn was dieser junge Mann erlebt hat ist kaum vorstellbar.
Er erzählt seine Geschichte, die in Indien beginnt, wo er geboren wurde. Als 5 jähriger lebt er mit seiner Familie in höchster Armut. Er hat drei Geschwister, die älteren sind tagsüber und nachts häufig unterwegs um zu Betteln oder kleinere Arbeiten zu verrichten. Als er eines abends mit ihnen herausgehen darf, freut ich Saroo, denn seine Brüder sind für ihn Helden und er kann sich nichts besseres vorstellen als das zu tun, was sie täglich für die Familie tun. Am Bahnhof trennen sie sich, Saroo soll auf den Bruder warten, bis dieser zurückkommt und ihn abholt. Um es sich gemütlicher zu machen, sucht sich Saroo einen leeren Waggon aus, um sich auszuruhen. Er schläft jedoch dort ein und wacht erst wieder auf, als er ganz woanders ist.
Weit weg von seiner Familie, vollkommen auf sich allein gestellt, versucht sich das Kind irgendwie zu orientieren und durchzuschlagen. Man mag sich gar nicht ausmalen welche Erlebnisse der kleine Junge während dieser Zeit machen musste. Zu seiner Familie findet er nicht zurück, da er nicht so wirklich weiß, woher er kommt. Es beginnt eine lange Zeit in Waisenhäsuern, bis ihn schließlich ein wunderbares Ehepaar aus Australien adoptieren will. Erst hier kann er wieder ein Kind sein und wächst behütet und geliebt auf.
Dass er aus Indien stammt und dort eine Familie hat, die vielleicht noch auf ihn wartet, vergisst er aber nie. Und so setzt er im Erwachsenenalter das Vorhaben in die Tat um, seine Familie wiederzufinden.

Diese Geschichte ist einfach unbeschreiblich traurig und schön zugleich. Wahren Geschichten kann man selten etwas negatives hinterhersagen, aber bei dieser hier gibt es absolut keine Negativpunkte. Sie ist schön erzählt und man lernt Saroo einfach lieben. Ich werde dieses Buch über die Jahre sicherlich noch öfter in die Hand nehmen.

* * * * *

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen