Ich bin einer dieser Menschen, die man schon immer so kennt: dick. Als Kind dick, als Teenager dick, als Erwachsene noch dicker. Jeder kennt mich so, es gehört zu mir wie meine grünen Augen. Ich denke seit jeher "wenn der Tag mal kommt, an dem ich schlank bin", "nächstes Jahr kann ich auf diesem Markt etwas in meiner Größe finden", "die Bekannte wird sich noch wundern, wenn sie mich erst mal nächstes Jahr sieht, haha!". Aber irgendwie kam das so heiß ersehnte nächste Mal/nächste Jahr nie. Klar, es kam, aber statt dünner wurde ich meist nochmals dicker.
Jetzt, nachdem ich subjektiv gesehen das schlimmste Jahr meines Lebens erlebe und nach Monaten endlich mal wieder etwas aufatmen kann, merke ich, dass sich mit den Veränderungen, die zwar gravierend waren, aber dafür gesorgt haben, dass belastende Umstände und Aspekte von nun an der Vergangenheit angehören und ich als freier Mensch weitermachen kann, auch mein Bild über mich selbst verändert hat. Stück für Stück erkämpfe ich mir meinen Selbstwert zurück, versuche mich zu entschleunigen und mich auf die wichtigen Dinge in meinem Leben zu konzentrieren. Das ist meine Familie, meine engsten Freunde und die tollsten Nachbarn der Welt, meine Katze und deren aller sowie meiner Gesundheit. Ich muss sagen, dass das richtig gut tut. Statt stets nach den Sternen zu greifen, kann man sich auch mal auf dem Boden umsehen und die Schmuckstücke dort hegen und pflegen.
Nun ja - zurück zum eigentlichen Thema: ganz bewusst aber ohne Druck habe ich mich während dieser Zeit entschieden, meine Muster endlich wirklich zu ändern.
Ich wollte keine Diät, denn ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass wenn ich wirklich kompromisslos gesund leben will, muss ich weder hungern noch mich mit teuren Abnehmprogrammen rumschlagen. Eine gute Erkenntnis! Doch ganz so ist es nicht gekommen.
In der letzten Zeit bin ich oftmals in der vegan high carb - Szene unterwegs gewesen. Nicht nur dass ich denke, dass dies die einzig gesunde Ernährung für den Menschen ist, sondern auch weil ich es wichtig, erstrebenswert und unverzichtbar empfinde, sich mit dem heutigen Konsumverhalten der Menschen und mit der in diesem Zusammenhang stehenden Tierhaltung auseinanderzusetzten.
Nein, jetzt kommt keine Predigt darüber, vielleicht einmal an anderer Stelle. Falls es jemanden interessieren sollte, der schaut sich auf YouTube um. Klick
Ich bin auf jeden Fall keine Veganerin geworden, aber ich lebe bewusster und werde dies auch weiter fortsetzen und in mein Leben integrieren.
Und in diesem Zuge habe ich ohne großartig unnormalen Verzicht abgenommen. Und zwar mehr als je zuvor. Und ohne mich besonders dafür zu kasteien. Ich habe einfach angefangen, vernünftiger und bedachter zu essen und mich dazu regelmäßiger zu bewegen.
Ich bin noch kein neuer Mensch und habe auch noch viel vor mir, aber dass ich mich mit meinen 25 Lenzen nun endlich nicht mehr mit fürchterlichen Knieschmerzen rumplagen muss, das ist mehr Wert als alles Geld der Welt.
Eigentlich ist dies nun kein besonders nützlicher Eintrag. Außer dass ich mir ein bisschen was von der Seele schreiben konnte. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft ein wenig mehr über die Themen berichten, die mich gerade umtreiben. Denn endlich bin ich auch zu der Erkenntnis gelangt, dass ich diesen Blog so führen kann, wie ich es will und nicht so, wie es gemeinhin erwartet werden könnte.
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